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Presseschau

Urbanes Leben statt Chemiewerk. In der City entsteht ein neues Quartier: das Maintor-Areal direkt am Fluss

Die Welt, 08.08.2012

Das ehemalige Degussa-Gebäude zwischen Main, Städtischen Bühnen, Weißfrauenstraße und Karmeliterkloster ist dem Erdboden gleichgemacht. Die Betonklötze sind verschwunden. Eine große brachliegende Fläche klafft in der Innenstadt. In den nächsten drei Jahren entsteht auf dem zwei Hektar großen Gelände das Maintor-Areal, ein kleines Stadtquartier direkt am Main. "Es soll aber kein abgehobener, aseptischer Standort werden", sagt Ulrich Höller, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Immobilien Chancen (DIC), die das Projekt realisieren. Ein urbaner Nutzungsmix mit Shops, Restaurants, Büros, Wohnungen und klassisch zeitloser Architektur soll bis spätestens Anfang 2016 entstehen.

"Ein Herzblut-Projekt", nennt es Höller. "So ein Projekt hat man nicht alle Tage. Neben dem kommerziellen Aspekt gibt es einem auch Befriedigung." Seit 15 Jahren lebt Höller in Frankfurt. Doch das Degussa-Gelände war ihm bis vor sieben Jahren kein Begriff. Damals begannen die Verhandlungen mit dem Chemiewerk. "Für mich war das einfach eine graue Masse Stein. Ich habe das Gelände nie wahrgenommen. Es war wie eine geschlossene Anstalt", sagt Höller. Das soll sich mit dem Maintor-Areal ändern.

Das Gelände soll zugänglich gemacht, alte Wegeverbindungen zwischen Altstadt, Mainufer und Bankenviertel wieder hergestellt werden. Rund 600 Millionen Euro werden in das größte Bauprojekt der Stadt investiert. Ulrich Höller ist optimistisch, dass das Maintor-Areal trotz schlechter Immobilienzahlen großes Potential hat. Immerhin seien bereits 2,5 von fünf Bauabschnitten vermarktet. "Schneller als gedacht", sagt Höller.

Derzeit wird an dem ehemaligen Degussa-Hochhaus am Willy-Brandt-Platz gewerkelt. Das Gerippe steht noch. Das Gebäude, das jetzt Maintor Primus heißt, wurde entkernt und soll bis Herbst 2013 saniert sein. Die Architekten von KSP Jürgen Engel sind für den Umbau verantwortlich. Stifter Carlo Giersch hat das Gebäude bereits gekauft. Die DIC wird später dort ihren Sitz haben.

Drei weitere Hochhäuser und 180 Miet- und Eigentumswohnungen werden folgen. Am 29. August wird der Grundstein für das 70 Meter hohe Bürogebäude Maintor Porta, ebenfalls von Jürgen Engel, gelegt. Hauptmieter ist Union Investment. Auch Christoph Mäckler ist in das Projekt mit eingebunden. Er zeichnet sich für den 64 Meter hohen Turm, das Maintor Panorama, verantwortlich. Dieses bildet gemeinsam mit dem benachbarten Nürnberger Hochhaus die "Toreinfahrt von Sachsenhausen kommend in die Innenstadt". Das Maintor Panorama konnte gemeinsam mit den Mietwohnungen, die Maintor Patio genannt werden, an Spezialfonds der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe veräußert werden. 2013 soll mit dem Bau begonnen werden.

Wann das zentrale Hochhaus in der Mitte, der 110 Meter hohe WinX, in den Himmel wachsen wird, steht noch nicht genau fest. Ulrich Höller: "Wir bauen nicht spekulativ, sondern nur mit einem Ankermieter."



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