Immobilien Zeitung, 26.09.2002
Die Region Nürnberg hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich im
nationalen Rennen um Investoren positionieren können. Auch die Nutzer
goutierten das größer gewordene Angebot an professionell entwickelten
Flächen. Doch auch Bayerns zweitgrößte Stadt blieb vom
Nachfrageeinbruch in diesem Jahr nicht verschont.
Wenn man sich bei den Gewerbemaklern in Nürnberg umhört, so gleichen
deren Aussagen über den bisherigen Verlauf des Jahres im Wesentlichen
denen ihrer Kollegen an anderen Standorten: Die Interessenten sind zwar
da, halten sich jedoch deutlich zurück, wenn es darum geht,
Mietverträge zu unterzeichnen. "Es ist zu beobachten, dass
Entscheidungszeiträume länger werden oder von geplanten Umzügen Abstand
genommen wird", erläutert Wolfgang P. Küspert, geschäftsführender
Gesellschafter des Nürnberger Gewerbemaklerhauses Küspert & Küspert
Immobilien OHG, die Situation in der fränkischen Metropole.
Existenzangst der Unternehmen
Diese Zurückhaltung ist jedoch keine Reaktion auf das in der letzten
Zeit entstandene größere Angebot an neuen Büroflächen. Vielmehr, so
Küspert, "herrschen doch derzeit Bedenken über den weiteren Verlauf der
jeweiligen Geschäftstätigkeit".
Das habe zur Folge, dass Niederlassungen geschlossen werden und diese
dann in den Stammsitz der jeweiligen Unternehmen integriert werden.
Auch hier sind die Folgen die gleichen wie an den anderen Standorten in
Süddeutschland: Es entsteht ein "Schattenmarkt" - also
Untervermietungen - in dem qualitativ hochwertige Flächen zu
subventionierten Preisen angeboten werden.
Die Kostenspirale dreht sich
Manche Unternehmen ziehen es also vor, einen Untermiet-Vertrag
abzuschließen, weil sie so in deutlich höherwertigere und neuere
Flächen ziehen können, ohne ihre Mietbelastung zu erhöhen. "Da auf
diesem Niveau keine Absorption erfolgt", so Küspert, "kann ein erhöhter
Leerstand im Segment des einfachen Nutzwerts festgestellt werden." Hier
können in und um Nürnberg gegenwärtig keine Mieter mehr gefunden werden.
Da im Laufe der vergangenen neun Monate zahlreiche Büroneubauten fertig
gestellt wurden, die auf eine abflauende Nachfrage trafen, hat sich der
Preisdruck in praktisch allen Segmenten verstärkt. Lediglich die
Spitzenmiete im Bereich Neubau Erstbezug konnte sich halten und liegt
bei derzeit 12 bis 13,50 EUR/ qm.
Für das Gesamtjahr rechnet Küspert mit einem Vermietungsumsatz von immerhin 80.000 qm in Nürnberg, Erlangen und Fürth.
Der Tenn Tec Park
Zu den interessanten neuen Projekten in der Region gehört der Tenn Tec
Park. Im Gewerbgebiet Erlangen/Tennenlohe liegt er genau in der Mitte
der drei Standorte Nürnberg, Erlangen und Fürth und ist
infrastrukturell hervorragend angebunden, da sich in seiner
unmittelbaren Nähe die Autobahn 3 (Frankfurt/Berlin/München) und des
Frankenschnellwegs befinden.
Insgesamt sollen im Tenn Tec Park in zwei Bauabschnitten 16.000 qm
Mietfläche entstehen. Unter der Devise "Arbeitsraum ist Lebensraum" ist
das Erdgeschoss des Komplexes als Dienstleistungs- und Handelszentrum
angelegt. Neben Showrooms, klassischen Einzelhandels- und
Gastronomieflächen bietet es moderne Gewerbeflächen, auch für
Sondernutzungen wie Labore oder ähnliches. Mietern wird so die
Möglichkeit geboten, die täglichen Einkäufe und notwendigen
Dienstleistungen in ihrem direkten Arbeitsumfeld in Anspruch zu nehmen.
Die Büroetagen im ersten bis dritten Geschoss zeichnen sich durch große
Flexibilität aus und können in Flächen von 150 bis 3.300 qm pro Etage
aufgeteilt werden. Ein zurückgesetztes und von Dachterrassen gesäumtes
Penthouse von 2.600 qm krönt das Gebäude. Auch das Penthouse ist in
Flächen von 150 bis zu etwa 1.300 qm aufteilbar. Abgerundet wird das
Konzept des Tenn Tec Parcs durch ein Konferenzzentrum mit
Gastronomiebereich.
Die Bauarbeiten für den ersten Teil werden noch in diesem Jahr in
Angriff genommen. Im Laufe des nächsten Jahres sollen sie abgeschlossen
sein. Der Baubeginn für den zweiten Abschnitt ist abhängig von der
Nachfrage; es ist geplant, etliche Pharmazieunternehmen in Tennenlohe
anzusiedeln.
Investoren des 40-Mio.-EUR-Projektes sind die Deutsche Immobilien
Chancen AG & Co. KGaA (DIC), Erlangen, sowie die Bielefelder
Goldbeck-Gruppe. (thk)
Deutsche Immobilien Chancen AG & Co. KGaA
Neue Mainzer Straße 32 - 36
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